Niederzeuzheim
Das Dorf kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Erstmalig erwähnt wurde es 790 n.Chr als "Zubetsheim". Ein gewisser Rimistein machte aus Anlass seines Eintritts in das Kloster Fulda eine Schenkung an das Kloster über Haus und Hof und Ländereien. Der Ortskern ist von Fachwerkhäusern aus dem 14. und 17. Jahrhunder geprägt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Niederzeuzheim Flüchtlinge aus den ehemaligen Reichgebieten Schlesien und Böhmen auf.
Der bebaute Teil Niederzeuzheims wird im Osten von der Elbbach und im Westen von der salzbach eingerahmt. Im Düden des Dorfes vereinigen sich Elbbach und Salzbach.
Aus dem Süden in Richtung Norden erstreckt sich auch eine Bahnlinie, die niederzeuzheim siet 1886 mit der Kreisstadt Limburg im Süden und Altenkirchen nördlichen Westerwald.
katholische Kirche und Kreuzkapelle
Eine erste Kirche wurde vermutlich im 9. Jahrhundert errichtet. Im Jahre 1195 ost der erste Pfarrer belegt. Anno 1726 wurde die baufällige Kirche abgerissen. die heutige Pfarrkichte St. Peter, die sich inmitten des Dorfes, umgeben von dem Dorffriedhof erhebt, auf den Fundamenten des Vorgängerbaus errichtet.
Davon zeugt der noch erhaltene romanische Glockenturm. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde 1737 geweiht. Die Innen ausstattung ist sehr prunkvoll gestaltet und vom >Hadamarer Barock< geprägt. Die Zwillingskirche von St. Peter steht im angrenzenden Ort Frickhofen. Auch wenn diese Kirche von außen anders auzusehen vermag, verbindet die Häuser jedoch eine Innenausstattung, die aus dem gleichen Hause eines Hadamarer Schreiners stammen. Die damaligen Pfarrer waren Geschwister und lieferten sich alsbald einen wettstreit um die schönste und wertvollste Kirche in der Umgebung. Im Jahre 1447 wurde die Marienglocke als erste Glocke angeschafft. Einige Jahrzente älter als die Pfarrkrche ist die Kreuzkapelle an der Landstraße in Richtung Frickhofen, wo eine Kreuzreliquie verehrt wird.
Grundschule - seit den 19. Jahrhundert Bildungseinrichtung
Das 1838 eingeweihte Schulhaus dient bis heute als Schulgebäude und beherbergt die Niederzeuzheimer Grundschule.
Alter Kirmesplatz
zur 1200 jahrfeier wurde auf dem alten Kirmesplatz ein Dorfbrunnen mit Hilfe von Spenden aus Gemeinde und Vereinen neu errichtet. Der Brunnen ist sechseckig und erinnert an das Kirchspiel Niederzeuzheim mit seinen 5 Filialgemeinden Thalheim, Hangenmeiligen,Heuchelheim, Oberzeuzheim und sogar die heutige Gemeindestadt Hadamar. Im Rahmen der Ortssanierung wurde auch der Platz um den Brunnen mit Natursteinpflaster neu gestaltet. Seit einigen Jahren findet hier am 1. Mai ein Brunnenfest statt.
Kurzfassung nach Jahresdaten:
(entnommen aus www.tsg07.de)
790 – Ein gewisser Rimisstein aus Lothringen schenkt dem Kloster Fulda seine Güter in Zubetesheim.
940 – Kaiser Otto I. schenkt auf Bitten Konrad Kurzbolds, Gaugraf im Niederlahngau, dem St. Georgenstift in Limburg einen Königshof in Übitisheim
1195 – Erste schriftliche Erwähnung eines Pfarrers namens Friedrich an der sicher schon im 9. Jahrhundert vorhandenen Kirche in Niederzeuzheim. Niederzeuzheim war zu dieser Zeit Sitz eines ausgedehnten Kirchspiels
1231 – Graf Heinrich II. schenkt dem Deutschen Orden das Patronatsrecht zu Zupshem
1293 – Nennung der wohl schon 940 existenten Mühle des Limburger Stiftes in Niederzeuzheim, später Heppenmühle, dann Brückenmühle genannt
1316 – Schultheiß und Gericht zu Niederzeuzheim werden durch Johannes de Zuzheim erstmals genannt
1447 – Als erste Glocke wird die heute noch vorhandene Marienglocke angeschafft
1537 – Die lutherische Kirchenordnung wird vom Landesherrn eingeführt
1557 – Im Frankfurter Vertrag fällt Niederzeuzheim endgültig unter die Landesherrschaft Wilhelm des Reichen von Nassau-Dillenburg
Mit Pfarrer Peter Agricola nimmt auf Wunsch des Landesherren Niederzeuzheim das evangelisch-reformierte Bekenntnis an. Viele wertvolle Kunstwerke aus dem Mittelalter werden beseitigt
1585 – Der evangelische Ortspfarrer erteilt auch den Schulunterricht.
1590 – gibt es einen eigenen Lehrer in Ludwig Reif
1607 – Niederzeuzheim gehört bis 1711 zur Herrschaft Nassau-Hadamar
1630 – Graf Johann Ludwig wird katholisch und verlangt auch die Rückkehr seiner Untertanen zur Religion der Vorfahren. Unter dem Jesuitenpater Johann Sander wird die Gegenreformation erfolgreich durchgeführt
1679 – Niederzeuzheim hat nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder 30 Häuser
1701 – Bau der Kreuzkapelle durch Fürst Franz Alexander von Nassau-Hadamar und Verehrung der Kreuzreliquie
1726 – Wegen Baufälligkeit muß die alte romanische Basilika abgebrochen werden. Gleichzeitig wird mit dem Neubau der barocken Pfarrkirche begonnen. Lediglich der Westturm bleibt von der alten Kirche erhalten
1737 – Mit der Fertigstellung der neuen Pfarrkirche zu Sankt Peter besitzt Niederzeuzheim eine der schönsten Kirchen des weiten Umlandes
1743 – Nach Beendigung des seit 1711 bestandenen Hadamarer Interegnums bleibt Niederzeuzheim bis zur französischen Besetzung in 1806 bei Nassau-Oranien
1778 – Niederzeuzheim hat 546 Einwohner sowie 109 Häuser, 49 Scheunen und 40 Ställe
1806 – Niederzeuzheim kommt zum von Napoleon neu gegründeten Großherzogtum Berg
1815 – Niederzeuzheim kommt zum Herzogtum Nassau
1827 – Das Bistum Limburg wird gegründet; Niederzeuzheim kommt nach fast 300 Jahren ohne Bistumszugehörigkeit wieder unter bischöfliche Jurisdiktion
1838 – Ein neues Schulhaus wird eingeweiht
1850 – Gründung des MGV- Liederkranz
1870 – Bau der Bahnstrecke, Niederzeuzheim erhält einen Bahnhof
1901 – Die erste Wasserleitung wird unter großen Mühen erstellt
1907- Gründung des Turnvereins
1913 – Gründung des katholischen Frauenbunds
1913 – Niederzeuzheim erhält Strom
1918 – Von den 250 Soldaten kehrten 31 nicht lebend zurück
1919 – Gründung des Vereins für Rasensport
1921 – Gründung der freiwilligen Feuerwehr
1923 – Gründung des Kirchenchores Cäcilia
1926 – Gründung des Reit- und Fahrvereins
1928 – Zusammenschluß der beiden Sportvereine zur TSG
1934 – Beginn des Feldwegeausbaus und der steinernen Brücke über den Salzbach
1945 – Gründung des CDU-Ortsverbandes, einen SPD-Ortsverband gab es schon vor 1914
1950 – Nach Aufnahme vieler Heimatvertriebener stieg die Einwohnerzahl von 827 im Jahr 1939 auf 1272
1969 – Gründung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins
1972 – Mit Wirkung vom 31.12.1971 wird Niederzeuzheim zur Stadt Hadamar eingemeindet
1979 – Gründung des Tischtennisclubs
1984 – Der Förderverein Kreuzkapelle wird ins Leben gerufen
1990 – Zwei neue Vereine werden gegründet: die Musikfreunde Westerwald und der Historische Verein
1990 – Mit einem großen Fest begeht Niederzeuzheim seine 1200 Jahrfeier
1998 – neues großes Baugebiet „am Gänsacker“ wurde erschlossen
2000 – Niederzeuzheim wurde ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen, zahlreiche Gebäude und der Dorfplatz werden fachgerecht erneuert
2019 - Niederzeuzheim nimmt am der Veranstaltung "dolles Dorf" des hessischen Rundfunks teil und präsentiert sich in einem 5 minütigen Video
Aktuell bietet das Dorf 1514 (Stand 01.01.2020) Einwohnern eine Heimat. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von 765 Hektar, von denen 460 Hektar landwirtschaftlich und 172 Hektar forstwirtschaftlich genutzt werden. Zahlreiche Feierlichkeiten während des gesamten Jahres sind Ausdruck einer besonderen Brauchtumspflege und eines ausgeprägten Gemeinschaftssinnes.
[entnommen aus www.hadamar.de]